05.12.20 Ankunft, Einreise und Beginn der Quarantäne

Die Sitze sind schon bequemer, der Service ist etwas eingeschränkt, aber mehr kann ich auch nicht dazu sagen, denn den Flug verschlafe ich, auch das Frühstück. Ich wache eine dreiviertel Stunde vor der Landung auf. Da ist schon alles abgeräumt. Auf dem Suvarnabhumi Airport herrscht auch gähnende Leere. Das Aussteigen geht heute streng nach Reihen und es wird sich dran gehalten. Nach den ersten Metern auf thailändischem Flughafenboden sehe ich schon die ersten Stuhlreihen. Dort wird mir ein Platz zugewiesen und eine Dame im Schutzanzug fragt nach meinen Unterlagen. Auch hierauf war ich, im Gegensatz zu manch anderem vorbereitet und so ging die Kontrolle schnell. Ich bekomme einen Anhänger, der mein ASQ Hotel anzeigt (Nummer 75 scheint das Chor Cher Hotel zu sein). Danach bitte bei der Schlange anstellen, denn das war nur die Vorabkontrolle. Jetzt folgt die Richtige des Health&Disease Departments. Auch hier wird noch mal alles genau kontrolliert. Wieder alles schnell erledigt – wie schon gesagt vorbereitet. Jetzt darf ich weiter zur Immigration, klar, alles leer. Komme direkt dran und hier werden nochmal alle Unterlagen gecheckt. Dann ist der Einreisestempel endlich drin. Und weiter zum Gepäckband, wo sich meine Koffer schon auf dem Band drehen. Ab durch den Zoll und dann wird man mit Bändern zu einem Ausgang geleitet. Dort stehen 20-30 ziemlich coronaschutzverpackte Thais, die auf die Ankommenden warten. Einer ruft: djet-zip-ha (75, mein Hotel) und schon kommt jemand auf mich zu. Zuerst kann ich nicht erkennen, ob Mann oder Frau. Ein Mann, und der geleitet mich dann zu den Minibussen. Ich muss ein paar Minuten warten. Ungewohnt angenehme Temperaturen 23°. Nur hier an diesem Ausgang ist etwas los. Wahrscheinlich ist im nationalen Bereich etwas mehr los, hier im internationalen Bereich sind wir die einzige Maschine, die jetzt angekommen ist. Geflogen sind wir mit einem Airbus A350-900. Die hat 192 Sitzplätze und ich schätze mal, dass ca. 150 Personen an Bord waren. Schon in Frankfurt habe ich festgestellt, dass mindestens ein Drittel der Passagiere nicht aus Deutschland kamen. Franzosen, Spanier, Amerikaner, alles war dabei. Also so ca. 50 Deutsche, 50 Nicht-Deutsche und noch mal ca. 50 Thais.
Der Minibus kommt und mit mir steigt noch jemand ein, ein Belgier. Thema während der Fahrt war natürlich: wie hat man das Einreiseprocedere hinter sich gebracht. Er hatte Glück, denn der Konsul in Antwerpen wollte ihm eine Wohnung vermieten. Als er aber nicht interessiert war, wurde es auch bei ihm etwas hakeliger und er musste den Botschafter kontaktieren. Dann ging aber alles schnell. Die Fahrt dauert ca. 30 Minuten. Das Hotel liegt östlich vom Flughafen, also nicht in Richtung Innenstadt, direkt in der Nähe der Assumption Universität.
Ich habe das Chor Cher Hotel gewählt, weil es viele wichtige Kriterien erfüllt. Es ist ja nicht direkt für den „Urlaub“ ausgesucht. Das Hotel sollte zumindest einen kleinen Balkon haben, sodass man das mal nach draußen sehen kann und frische Luft hereinlassen kann. Nachfolgende Raucher nutzen den Balkon dann auch noch anders 😉 Das Zimmer sollte eine gewisse Größe haben, denn man ist schließlich 15 Tage fast nur auf dem Zimmer. Großer Kühlschrank, gutes Internet, Schreibtisch und Stuhl (ganz wichtig, denn man muss sich ja irgendwie beschäftigen). Und es sollte bezahlbar sein, denn die Quarantäne muss man selbst zahlen.
Der Belgier steigt in einem anderen Hotelteil aus. Ich werde etwas weitergefahren, bekommen eine Schlüsselkarte, werde zum Aufzug geleitet und fahre alleine in den 6. Stock zu meinem Zimmer. Wie alle, zu denen ich bis jetzt Kontakt hatte, tragen auch hier die Angestellten Plastikschürzen Mundschutz, Papierhauben auf dem Kopf und ein Gesichtsschutz aus Plexiglas.
Mein Gepäck steht schon auf dem Zimmer und ich mache erst mal einen Rundgang.
Das ist die Universität
Alles so wie ich es erwartet habe. Die Klimaanlage ist an, aber ich brauche sie nicht. Ist nicht so warm und ich mache die Balkontür auf. Dabei stelle ich fest, dass die Batterien der Fernbedienung leer sind. Erster Check ist natürlich das Internet. Hatte mir am Flughafen gleich mal einen Tag Internet gebucht und das war auch gut so, denn ich bekomme im Zimmer erst mal keine Verbindung, weil der Router oft nicht mal „sichtbar“ war. Über mein Handy kann ich mich aber per LINE (das asiatische WhatsApp) mit dem Hotel verbinden. Ich schildere mein Problem und frage auch gleich nach neuen Batterien. Es klopft und es steht, das Mittagessen (Schweinefleisch Süß-Sauer). Das wird normalerweise auch über LINE vorbestellt, geht aber immer nur bis 12 Uhr und da bin ich heute zu spät. Wenn ich morgen bestelle, dann das Essen von übermorgen. Kein Problem, ich bin ja genügsam. Man kümmert sich um das Problem und ich fange an auszupacken. 2 Wochen, da ist es sinnlos aus dem Koffer zu leben. Zuerst aber mal einen Kaffee. Ich hatte heute noch keinen, habe ja das Frühstück im Flieger verpasst. Da geht auch noch einer. Es ist zwar alles da, aber ich habe ja zu Sicherheit auch alles mitgenommen. Vieles davon hätte ich nicht gebraucht, aber wissen konnte ich das nicht. Es klopft wieder und ein „Maskierter“ steht vor der Tür. Er hat Batterien und einen Hotspot in der Hand. Der wird angeschlossen und jetzt gibt es auch gutes Internet im Zimmer.   Auspacken fertig, komme ich doch mal zum spaßigen Teil. Elektronische Ausrüstung aufbauen. An den Hotspot kommt mein eigener Router dran. Das Laptop wird per HDMI mit dem Fernseher verbunden und ist jetzt mein 2. Bildschirm. Der Ton kommt aus meiner Bluetooth-Box – läuft 😀
Da klopft es auch schon an der Tür, zaghaft, das Abendessen. Genau wie das Mittagessen Thaifood (Grünes Curry). Auch lecker.
Es kommt übrigens immer in den Plastik-Boxen. Das ist so vorgeschrieben. Der Müll wird dann in rote Plastikbeutel gepackt, verschlossen und dann wieder vor die Tür gestellt. In der Schüssel kann dann die kleine Wäsche gemacht Natürlich habe ich viele Bilder versprochen und ich tue mein bestes, aber ich will keinen mecker hören, weil nicht viel Abwechslung dabei ist. Bin halt 2 Wochen an das Zimmer gebunden.

2 Gedanken zu „05.12.20 Ankunft, Einreise und Beginn der Quarantäne

  1. Hi, ich bin der Michael und wir kennen uns über Kai aus dem Thai Garden. Finde es echt super, dass du diese Tortur auf dich nimmst und darüber berichtest. Normalerweise würde ich morgen nach LOS aufbrechen aber leider wird daraus nichts. Umso mehr freue mich auf deine Zeilen und ganz besonders auf diese nach der Quarantäne. Vielen Dank dass du uns teilhaben lässt. Weiter so und bleib gesund.

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