In der Konferenz wird der „stay in the evening at home“ Tag besprochen. Dienstags bleiben wir ja immer in der Anlage, machen und was zu Essen und trinken gemütlich was. Heute soll es Burger geben. Da Roland die aber mit Schweinefleisch gemacht hätte – geht ja gar nicht – besorge ich das Fleisch und die Brötchen. Roland hat schon Bier kaltgestellt. Da kann ja kaum noch was schiefgehen.
Kwan meldet sich, Wasser ist da. Ich war bei ihr und hatte gefragt, ob es auch Wasser von einer anderen Marke geben würde und sie sagt bei der nächsten Lieferung. Sie würde das regeln. Als ich zur Rezeption komme, sehe ich aber nur eine Marke. Das war dann wohl nichts. Mir ist die Marke ja eigentlich egal, schmecken muss es und das, was ich vor Monaten mal probiert hatte, hat mir nicht so gut geschmeckt. Ich werde es jetzt aber noch mal einem längeren Test unterziehen, denn das ist schon verlockend bequem.
Wie man sieht, hat mich der nächste Tagesordnungspunkt sehr beschäftigt 😐
Kalle war ja gestern bei Rolands Friseuse und sehr zufrieden. Bei mir steht dringend eine Rasur an. Ich hatte ja schon mal von Roland fragen lassen, ob sie den auch rasieren kann und Roland sagte: Ja kann sie. Ich gehe ja sonst immer in die Soi Buakhao, bin da sehr zufrieden, nicht gerade um die Ecke aber für mich kein Problem. Shave – Shave, Schädel und Bart rasieren dauert knapp 1 Stunde und endet mit einer kurzen Kopf- und Nacken-Massage. Jetzt wollte ich der Dame aber auch mal eine Chance geben. Ich erwarte gar nicht den Service aus der Buakhao. Ich war schon bei einigen Friseuren zum Rasieren und auch wenn ich es selbst meist genauso gut hinbekomme, haben sich, BIS JETZT und vorzugreifen, alle große Mühe gegeben.
Bis zur Soi 14 ist es nicht weit, das Tor ist zu, ich rufe und werde eingelassen. Sieht alles ganz normal aus. Ich frage noch einmal, ob sie rasieren könnte/wollte und sie antwortet mit einem klaren JA! Ich setzte mich auf den Stuhl, bekomme ein Leibchen um. Sie geht weg, kommt mit einer Schüssel wieder, nimmt dann den elektrischen Kurzhaarschneider. Kenne ich alles und ist nicht ungewöhnlich. Fertig damit geht sie nochmal kurz weg und kommt mit einer Packung Rasierklingen wieder. Jetzt hätte ich eigentlich aufstehen müssen und den „Salon“ verlassen sollen. Nicht wegen der Rasierklingen. Üblich ist hier, dass man mit einem frisierten Rasiermesser rasiert wird. Ein Rasiermesser, dass halbe Rasierklingen aufnimmt, Sie hatte jetzt aber neben den Rasierklingen einen kleinen hellblauen sichtlich benutzten Plastikrasierer (so was nur in hellblau eben) in der Hand. S
Ein 3er Set kostet 30 THBSo was, allerdings in Metall, hat mein Vater benutzt was nicht von vorne hinein schlecht ist.
Sie hatte auch noch etwas in der Hand. So ein kleines verpacktes Stück Seife. Das packt sie aus und wirft es in die Schüssel mit Wasser. Noch ist mir nicht klar warum! Sie bewegt etwas das Wasser, seift sich etwas die Hand ein und damit wird mir jetzt der Bart eingeseift. Ja, jetzt hätte ich aufstehen sollen. Üblich und gängig ist folgendes: Es wird Rasierschaum genommen, der wird allerdings noch zusätzlich mit Lotion und Wasser nach eigener Rezeptur angesetzt. Vorher wird der Bart meist mit einem nassen, warmen Tuch auf die Rasur vorbereitet. Hier Handseife und kaltes Wasser 😕
Als sie jetzt den „Profirasierer“ ansetzt und festhält hätte ich ganz sicher abbrechen sollen – habe ich aber nicht. Sie schrubbt etwas in meinem Gesicht herum und wegen der mangelnden Schmierung ist es auch nicht unblutig. Nicht viel, weil sie ja auch nicht viel und kräftig rasiert. Sie geht auch mal kurz über die Stirn, alles etwas mal hier mal dort. Dass wiederum bin ich auch so gewöhnt, machen die anderen Friseure auch. Zwischendurch geht sie noch mal kurz weg und holt eine Art Lotion, die sie im Gesicht verteilt. Ich dachte aber nur es wäre zwischendurch, in Wirklichkeit war es aber wohl der Abschluss, wenn ich auch bis jetzt nicht weiß wovon. Sie nimmt mir das Leibchen ab und meint: finish! Ich bleibe noch sitzen und schaue sie ungläubig an. Weder ist der Bart richtig rasiert noch hat auch nur irgendwas am „Kopf“ gemacht. Der ist ja bis jetzt nur mit der Maschine kurz geschnitten worden. Von ihr kommt keine Reaktion und so stehe ich dann doch, immer noch völlig verblüfft auf. Auch ein grobes betasten des Bartes und des Kopfes überzeugt mich vom Eindruck, da ist so gut wie nichts passiert – FERTIG? Fertig ist hier nichts 😡
Ich stelle dann mal die Frage der Fragen in Erwartung, dass sie selbst auch eingesehen hat: Das war wohl nichts! Taurai, oder wie viel soll ich zahlen? Und schon wieder macht sie mich sprachlos als sie 200 THB sagt! Völlig ungläubig frage ich noch mal nach, auf Englisch und Thai: 200 THB? Sie nickt – hat keinen Witz gemacht. 200 THB zahle ich auch in der Buakhao für einen Top-Service. Dieses Debakel hat nicht mal 15 Minuten gedauert und die Qualität ist gleich NULL! Kleiner Funfact: Kalle war ja gestern da, hat sich die Haare schneiden lasse und sie hat ihm den Bart gestutzt und den Nacken rasiert, was sicher länger gedauert hat und sie mehr Arbeit investiert hat. Er musste 150 THB zahlen.
Was die gute Frau dazu getrieben hat diese NULLLEISTUNG abzuliefern und dann noch dafür diesen unverschämten Preis zu fordern ist mir ein Rätsel und beschäftigt mich sogar heute noch. Roland zu liebe habe ich die 200 THB gezahlt und bin wortlos und kopfschüttelnd gegangen. Mann wird doch immer wieder überrascht.
Hunde sind hier meist entspanntDas soll wohl mal eine Bar-Restaurant-Café-Lounge werden.
Zum BigC Extra auf die Klang, dort hole ich das Fleisch und dann noch zum Best die Brötchen holen. Die Einkäufe sind erledigt. Noch kurz ruhen ehe es zum Abendprogramm geht. Burger-Time! Jeder stellt sich den Burger zusammen wie er möchte. Alles sehr lecker, braten muss ich die Burger, weil Roland sich mit Rindfleisch nicht auskennt.
Im Gespräch komme ich dann noch mal auf die Friseuse zurück. Für die beiden ein kleiner Reichsparteitag, endlich bin ich mal der, der reingefallen ist. Darüber bin ich auch erst mal erstaunt, wenn das in einem Laden gewesen wäre, den ich empfohlen hätte, dann wäre ich da am nächsten Tag aufgeschlagen und hätte die erst mal rund gemacht, scheinbar überwog da dann doch die Schadenfreude. Es ist ja auch eigentlich nichts passiert. Ich bin übers Ohr gehauen worden und habe für nichts 6 Euro gezahlt. 6 EUR die mich sehr ärgern aber nicht ruinieren.
Roland scheint aber etwas aufgedreht zu sein und jetzt muss Didi ganz stark sein. Unser Dilettant hat ja von den Kanaren Zigarren mitgebracht und jetzt meint er, es wäre an der Zeit eine Zigarre zu rauchen. Erst mal die, die sowieso schon angebrochen ist. Die wäre aber schon sehr trocken und wird erst mal mit Bier übergossen. Anmachen kann er sie aber auch nicht mehr, da der Bruch zu groß ist und sie nicht mehr zieht. Sie wird dann einfach abgebrochen und angezündet. Dann schnell heiß geraucht, Rauch inhaliert, Geschmack im Mund ist Scheiße und wieder ausgemacht. Ich sagte schon Dilletant!