26.08.23 auf hohem Niveau

Ich bin der Fluggast und ich bin ein Reisebüro. Gebucht hatte ich Premium-Economy und wegen einer Umbuchung der Austrian habe ich auf dem Rückflug Business bekommen. Jede Business-Class ist deutlich bequemer als die Premium-Economy, aber eben auch deutlich, teurer. Dazu muss sie nicht nur interne einen Mehrwert bieten, sie muss sich auch mit anderen vergleichen. Hier muss ich sagen, das können andere aktuell deutlich besser. Auf den ersten Blick ganz nett, aber in Detail dann einfach nicht durchdacht. Die A350-900 ist ja kein altes Modell und trotzdem das:
Die Sitzschalen sind so eng, dass ich in den Schultern kaum in den Business-Sitz passe und wenn ich den Sitz in der Liegeposition habe, dann ist das so schmal, dass ich die Arme nicht neben dem Körper legen kann. Zugegeben ich bin nicht schmächtig und andere können das, aber ich kann das auch bei anderen. Die Business der Singapore Airlines im A380 hat eine Sitzbreite von 76 cm, was riesig ist, aber auch über 20 cm mehr wie bei Lufthansa. Trotz seiner Bequemlichkeit ist er zudem einfach nicht bequem. Ich kann halt nicht auf dem Rücken liegen schlafen und dafür mag er ja gut sein. Für mich ist er das nicht. Er hat ganz viele Einstellmöglichkeiten, die aber in der Liegeposition nicht mehr kontrolliert zu bedienen sind, weil das Bedienpanel oben auf der Mittelkonsole vorne ist und das elegant im Metalllook mit nur einer einzigen Mulde. Drückt man da drauf, geht es zurück in die Grundposition. Auch das können andere besser
In der Business-Class der Lufthansa gibt es versteckt einen USB-Anschluss, mit dem man aber sein Handy nicht laden kann. Die Flugbegleiterin wusste nicht mal was davon (Ich habe den bei einem meiner letzten Flüge versteckt in einem Hohlraum in der Mittelkonsole gefunden) und wusste auch nicht, wozu der gut ist. Wie gesagt ich, und auch mein Sitznachbar, konnten damit nichts laden.
Die Frage an sich schien die Flugbegleiterin schon etwas zu brüskieren und als ich später beim Frühstück zum Omelett noch Salz und Pfeffer haben wollte, schaute sie mich auch nur verständnislos an. Auch bei einer Fluggesellschaft wie Turkish Airlines wäre das selbstverständlich schon dabei gewesen. Nebenbei ist das Essen dort um Klassen besser, wie bei der Lufthansa. Und das in allen Klassen.
Wenn man früh bucht und Glück hat, bekommt man aktuell ein Ticket für die Strecke in Business-Class für ca. 3000. Die meisten Gäste werden aber eher 4000-5000 pro Ticket bezahlt haben. Die Business war voll, wie die ganze Maschine. Dafür erwarte ich in der Business mehr und das in ziemlich jedem Bereich. Ich habe sie diesmal „geschenkt“ bekommen. Wenn ich sie bezahlen müsste, würde ich mir eine andere Airline suchen. Und schon wenn ich eine Prämie einlöse, mache ich einen großen Bogen um die Lufthansa und nehme sie nur, wenn ich muss!
Ich habe geschlafen, wenn auch nicht gut und tief. Pünktlich waren wir in München. Man sagt immer ein Flughafen der kurzen Wege. Kommt mir nie so vor. Heute mal auf den Schrittzähler geschaut. Bis zum Anschlussflug immerhin 2700  Schritte durch den Flughafen München gelaufen. Mit einem Stopp in der Senator Lounge.
Dann ging es mit einer kleinen Maschine nach Köln. Noch kleiner als geplant. Hatte schon in Bangkok die Info bekommen, dass sich mein Sitzplatz geändert hätte. Schon an sich Blödsinn, denn ich war der einzige Gast in der Business-Class. Wobei da Business-Class die Plätze VOR dem kleinen Vorhang sind. Sonst ist die Bestuhlung identisch. Jedenfalls war die Maschine so klein, dass auch Trolleys nicht mit in die Kabine durften und abgegeben werden mussten. War aber da noch OK für mich. 50 Minuten nach Köln raus aus dem Regen.in München. Wir hatten sogar Begleitung. An sich ging dann auch in Köln alles recht zügig, denn es hatten ja nicht viele aufgegebenes Gepäck. Und das kam auch bald. Schnell hatten die anderen Passagiere ihr Koffer und mein roter kam auch. Der schwarze und der Koffer der El’s kam aber nicht. Auch nach weiteren 10 Minuten nicht. Praktischerweise ist das Büro für fehlendes Gepäck direkt nebenan. Die riefen mal an der Maschine an und sagten mir dann: Nein, da ist nicht mehr! Jetzt hatte ich schon eine Ahnung, was passiert war. In diesem Fall kann man sagen: Der Fluch des Vielfliegers!!!
Die Lufthansa hatte ja den Flugzeugtyp kurzfristig geändert und eine kleinere eingesetzt. Damit die Vielflieger ihr Priority-Gepäck am Zielflughafen als erstes bekommen, wird es am Abflughafen als letztes eingeladen, ist klar. Jetzt war die Maschine aber so klein, dass gar nicht alles Gepäck hereinging und zwei Koffer in München stehen blieben. Ich hatte auch schon, kurz nach der Landung in Köln, genau darüber eine Email bekommen, nur halt noch nicht gelesen. Jetzt wurde das fehlende Gepäck erst einmal manuell in Köln dokumentiert (später dann noch einmal von mir online bei Lufthansa). Das wird mir jetzt nach Hause gebracht, sobald es von München eingetroffen ist.
Jetzt nur noch Patrick, meinen Abholer, finden. Da es sich nicht so ganz an den Plan gehalten hat, dauerte es dann auch etwas länger, aber um 09 Uhr war ich dann wieder in Müngersdorf. Reise beendet.

In 96 Tagen fliege ich wieder 😆

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